Klöppel für Kölner Petersglocke
Neuproduktion eines Unikates
Seit Samstag, den 08.10.2011, lässt sich das Ende des nahezu einjährigen Schweigens der St. Petersglocke im Kölner Dom absehen: Edelstahl Rosswag im badischen Pfinztal schmiedete in rund vier Stunden einen neuen Klöppel. Der alte, rund 800 Kilogramm schwer, war im Januar 2011 zerbrochen.
Hunderte Zuschauer, darunter auch die Kölner Dombaumeisterin Dr. Barbara Schock-Werner und der Kölner Domprobst Dr. Norbert Feldhoff, verfolgten das „glühende Ereignis“ mit mehreren Schmiedegängen und Wiederaufheizzyklen für den anfangs nahezu eine Tonne schweren Stahlstab.
Die rund 6 Millionen Besucher des Kölner Doms pro Jahr können ab Dezember hören, ob der neue Stahl und der Bronzeguss aus dem Jahr 1923 harmonieren. Alexander Essig und sein Kollege Dr. Sven Donisi sind davon überzeugt: „Die Fachhochschule Kempten mit dem Europäischen Forschungs-projekt ProBell hat uns bestätigt, dass die Hightech-Klöppel aus dem Spezialstahl RSK100 die besten der Welt sind: bruchsicher, die Glocke schonend, den Klang unterstützend.“ Der neue Klöppel hat ein Fertiggewicht von rund 600 kg und eine Länge von 3,20 Metern.
Aufgrund des Werkstoffs, des mehrstündigen Schmiedens des Rohlings in „Handarbeit“, der folgenden aufwändigen mechanischen Bearbeitung und der sorgfältigen Qualitätsprüfung – in Zusammenarbeit mit dem TÜV SÜD – sind diese Produkte aus Baden-Württemberg aber auch teuer: „Ein Klöppel von Rosswag ist mit einem Maybach vergleichbar“, so Alexander Essig. Da die Gesellschafter von Rosswag den kompletten Klöppel stiften und die BGH aus Siegen den Werkstoff kostenlos bereitstellt, kommt dieser „Maybach“ das Kölner Domkapitel allerdings relativ günstig.
Unter den Besuchern waren auch die Landtagsabgeordneten Dr. Frank Mentrup, Staatssekretär im Kultusministerium, und Werner Raab. Sie und alle anderen erfüllten an diesem besonderen Tag auch einen guten Zweck: Edelstahl Rosswag rief zu Spenden für den 5-jährigen Colin Link aus Pfinztal auf. Die Therapien im Ausland für den mehrfach körperlich und geistig behinderten Jungen können dessen Eltern nicht bezahlen.
http://nachrichten.rp-online.de/regional/neuer-kloeppel-fuer-koelner-dom-1.2310471
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2011/10/08/lokalzeit_koeln.xml
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517006?detail=40&sort=d&s=Panorama
http://www.ksta.de/html/artikel/1317623403616.shtml
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